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Alpakawanderung im Bonner Melbtal – Natur und Lost Places, zusammen an einem Ort

  • Autorenbild: Christian Windeck
    Christian Windeck
  • 22. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

(39 Fotos) Ich wundere mich immer wieder, dass ich in Bonn auch nach vier Jahren mit der Kamera am Mann, immer noch neue Fotospots entdecken kann. Klar, im Rahmen meiner Serie "Bonner Veedel" wundert es mich nicht, aber das Bonner Melbtal ist ein Highlight, bei dem ich nicht checke, wie mir das so lange verborgen bleiben konnte. Wie dem auch sei... Zwischen Bachlauf, Brücken und dichtem Herbstwald liegen hier – in unmittelbarer Nachbarschaft – zwei Lost Places: Das „Gut Melb", ein heruntergekommener, einst imposanter Gutshof und das "Melbbad", ehemals das unbestritten schönste aller Bonner Freibbäder. Wunderschöne Natur und vergangene Architektur, Gegenwart und (nennen wir es) Patina, alles an einem Fotospot. Vergangene Woche war ich mit meinem Team von rheinland relations anlässlich unserer Teamevents zur Alpakawanderung da, zwei Tage später direkt noch einmal – diesmal ohne tierische Begleitung.


Teamtag mit Alpakas: Leine in der einen, Kamera in der anderen Hand


Alpakas und Lamas sind großartig – aber sie lassen sich nicht nebenbei fotografieren. Eine Leine und eine Vollformatkamera, das sind zwei Hände, die beide Aufmerksamkeit brauchen. Ich hab deshalb fast nur in den Pausen geknipst, wenn jemand anders kurz auf mein Lama aufgepasst hat. Der Fokus lag an dem Tag klar auf meinem Team und den Tieren, weniger auf der Landschaft drumherum. Was völlig okay war – denn genau deshalb bin ich zwei Tage später noch mal hingegangen: ohne Tiere, dafür mit mehr Blick für Bach, Wald und die beiden Lost Places.


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Nur das Nötigste dabei: Meine Ausrüstung


Ich war an beiden Tagen bewusst mit leichtem Gepäck unterwegs. Kein Stativ, keine Filter – einfach machen. Mit dabei: die Nikon Zf, das Tamron 28–75 und die Sirui 85 mm Festbrennweite f/1.4. Ich bin gerade sehr offenblendig unterwegs, weil mir die Bildwirkung gefällt – ein klarer Schärfepunkt, manchmal absichtlich "merkwürdig" gesetzt und dann einfach nur viel Bokeh. Vermutlich bin ich durch meine GFX100RF diesbezüglich in letzter Zeit etwas "unterversorgt" gewesen. Fürs Melbtal hat das sehr gut gepasst. Wer mit Stativ, ND oder Polfilter arbeitet, wird hier natürlich genauso glücklich.


Naturpfad mit Erinnerungskulisse


Es waren zwei ziemlich bewölkte Herbsttage, aber durch die Indian-Summer-Vibes, die das ganze Laub mitgebracht hat, war es dort trotzdem sehr schön. Klar, mit Sonne und lichtdurchfluteten Ansichten wäre es noch besser gewesen – aber auch so hat es Spaß gemacht. Ich bin am zweiten Tag mit meiner Frau am Melbach entlang gelaufen, da geht es über viele kleine Holzbrücken, die teilweise ziemlich brüchig und morsch sind. Ein bisschen abenteuerlich und deshalb ziemlich cool. Der Weg an sich ist auch nicht besonders anspruchsvoll. Hier waren auch viele Familien mit Kindern unterwegs, aber insgesamt war es bei weitem nicht so belebt wie zum Beispiel in der Rheinaue, der Waldau oder im Kottenforst. Merkwürdigerweise, weil es hier einfach wunderschön ist.


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Und dann, ein paar Schritte abseits vom Bach, liegt die Erinnerungskulisse: das Melbbad – im Jahr 2020 außer Betrieb genommen – und Gut Melb, ein Hof aus dem 19. Jahrhundert, der deutlich zeigt, was Zeit mit Gebäuden macht. Natur und Lost Places nicht als Gegensatz, sondern im Doppelpack.


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Spannender Lost Place mitten in Bonn: Gut Melb


Gut Melb liegt zwischen Ippendorf und Poppelsdorf. Denkmalgeschützt, landeseigen, (offensichtlich ziemlich passiv) verwaltet vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW – und sichtbar sanierungsbedürftig. Die Hofanlage ist wirklich beeindruckend, auch wenn – oder gerade weil – man sieht, wie sehr sie auf Sanierung wartet. Zerschlagene Scheiben, Graffiti, wackelige Bauzäune, verlassene Stallungen - hach, ein Traum. Irgendwann geht es hier noch einmal hin. Mit mehr Zeit und wenn die Sonne durch die kaputten Dächer strahlt. Wahlweise auch im dichten Nebel. Wer sich für die Hintergründe interessiert: Der General-Anzeiger hat hier zur Entwicklung berichtet, der BLB NRW führt das Objekt und Bonn.wiki fasst die Geschichte zusammen.


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Lost Place mit Perspektive: Das Melbbad


Für viele Bonner war es das schönste Schwimmbad "in town". Für mich auch – ich war während meines Studiums oft da. Nach dem Starkregen wurde es 2020 außer Betrieb genommen und soll saniert werden. Das allerdings im für Bonn typischen Tempo städtischer Bauprojekte. Der aktuelle Fahrplan der Stadt: Baubeginn Ende 2027, Wiedereröffnung frühestens 2029. Gehen wir also optimistisch von 2034 und einer dadurch verursachten Haushaltssperre aus. Für mich hat es an diesem Tag jedenfalls nur für ein Motiv gereicht. Geknipst aus einiger Entfernung durch den Maschendrahtzaun, was wiederum offenblendig sehr gut funktioniert.


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Kamera: Nikon ZF

Objektiv: Tamron 28-75mm 2.8 / Sirui 85mm 1.4

Parken: Schwimmbadparkplatz Melbbad


Fotogalerie Melbtal, Melbbad und Gut Melb






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